Bau eines Solardörrschranks
Unsere Ernten fallen so gut aus, dass wir nach Möglichkeiten der Konservierung für unser Gemüse suchen. Es gibt Pfefferminze und Zitronenmelisse im Überfluss. Wir wollen medizinische Tees wie Artemisia trocknen und Äpfel, Tomaten und Beeren dörren.
Mit einem solarbetriebenen Dörrschrank können wir nachhaltig und schonend dörren, so dass die Vitamine und Proteine erhalten bleiben.
In der schräg angehängten Glasschublade, durch geschwärztes Blech gestärkt, erhitzt sich Luft und steigt im Schrank nach oben. Dort befinden sich Roste,auf denen das Dörrgut gelagert werden kann. Oben am Schrank kann die Luft durch Lüftungsschlitze wieder austreten.
Die Ausgangszeichnung ist maßstabsgetreu von Gunther angefertigt und war unsere Anleitung für den Dörrschrank. Sie kann gerne genutzt werden.
Wir haben uns entschlossen unbehandeltes Vollholz zu nutzen, um zu verhindern, dassbei der Erwärmung giftige Dämpfe entweichen.
Da wir uns für Vollholz entschieden haben, haben wir für das Schrankgerüst Pfosten verwendet. Wir haben schräge Verstrebungen in allen Ebenen eingebaut, damit sich das Gerüst nicht verzieht. Die Außenwände und Böden werden aus Nut-und-Federbrettern gebaut. Links und rechts befinden sich Lüftungsschlitze, damit sich die Luft nicht staut. Die Tür besteht auch aus Nut-und-Federbrettern und wurde mit zwei Scharnieren am Schrank befestigt.
Auf drei Rosten, die aus einem Holzrahmen mit Drahtrost bestehen, soll das Dörrgut getrocknet werden.
Für die Roste haben wir gewöhnlichen „Rattendraht“ benutzt, wir würden für Nachbauer aber besseren Draht empfehlen, da dieser nicht oxidiert.
In der Solarschublade erwärmt sich die Luft. Damit viel Wärme entsteht, haben wir uns dazu entschlossen, zuzüglich zu der Glasscheibe noch ein gerußtes Blech in die Schublade einzubetten. Dadurch erhitzt sie sich schneller. Wir haben Ruß anstatt schwarzer Farbe verwendet, um zu verhindern, dass Chemikalien aus der Farbe ans Dörrgut gelangen.
Der Lüftungsschlitz wurde mit einem Rost, später noch mit einer feinen Gaze versehen, damit keine Insekten in den Dörrschrank gelangen können.
Der Dörrschrank sollte so aufgestellt werden, dass möglichst viel Sonne in die Schublade fällt. Unsere Schublade hat ca. einen 45° Winkel. Es gibt auch Schränke, die auf Rollen stehen, damit sie immer zur Sonne hin ausgerichtet werden können. Auf diesen Bildern sieht man die Lüftungsschlitze sowie die Einpassung der Schublade in den Schrank mit langen Möbelschrauben. Der Schrank wurde direkt in Betrieb genommen.
Der Dörrschrank wurde in einem Workshop gebaut. Drei Gruppen haben sich jeweils den Schrank, die Roste und die Schublade vorgenommen. Eine vierte Gruppe hat gekocht und so für das leibliche Wohl gesorgt. Allen Beteiligten herzlichen Dank für die Mitarbeit!
Hier gibt es einen ausführlichen Bericht über den Workshop mit Fotos: PDF
Hier haben wir ein paar Tipps und Rezepte zum Dörren zusammengetragen: PDF
Weiterführende Informationen und Links:
– Gute genaue Anleitung: https://www.urban-growing.net/dorrschrank-selbst-bauen
– Anderes Modell aus Russland auf Rädern, macht Sinn, kann zur Sonne gedreht werden: http://centrtkani.ru/solar-drrgert/
– Solardörrschrank aus Pappe: http://nachhaltigbeobachtet.ch/blog/archive/2007/08/10/solardoerrer-fuer-arme.html