Neues aus der SoLokÖk, von der Solidarischen und Lokalen Ökonomie im KulturEnergieBunker, von wirtschaftlichen Aktivitäten jenseits des materialistischen Mainstreams, die den Unterhalt der Menschen in Altona auf der Grundlage von genießerisch geteiltem Genuss, Großzügigkeit und Gerechtigkeit auf- und ausbauen: Reinette de Champagne ist da!

Hört sich nicht gerade lokal an, sie sind es aber, die uns geschenkten Champagnerrenetten sind Äpfel aus der Metropolregion, genauer von der Schuhwiese in Heidekamp. Mehr wird hier aus guten Gründen nicht verraten und wir danken den edlen Spenderinnen sowie Fred, der unermüdlich mit seiner blauen Pritsche solidarische Ernte- und Transporteinsätze übernimmt. Zurück zu den Früchten. Frosch oder Königin ist hier die Frage, denn die Renetten oder Reinetten oder Rainetten, eine Gruppe von Apfelsorten, verdanken ihren Namen entweder der Verkleinerungsform des französischen Wortes Reine für Königin, was sich auf ihren edlen Geschmack beziehen könnte, oder er ist vom lateinischen Wort rana für Frosch hergeleitet, das sich im französischen Namen Rainette eingeschlichen hat und auf die Farbe der unreifen Früchte beziehen könnte. Die sind grün. Und schmecken gar nicht. Direkt vom Baum sind Champagnerrenetten ungenießbar. Deswegen liegen sie ja jetzt im Bunker, warten aufs Frühjahr und werden peu á peu immer gelber. Im März beißen wir dann mal rein. Kommt vorbei.

Nebenbei noch ein Hinweis zur ökologischen und ökonomischen Aufwertung des Quartiers um den KulturEnergieBunker: Lasst uns Champagnerrenetten pflanzen, einige dieser Apfelsorten gedeihen in jedem Boden, ihre Früchte sitzen fest, die Bäume sind sehr windfest, ihre Früchte zeichnen sich durch gute Lagerfähigkeit – bis in den Juni – aus, eignen sich zum Dörren und zur Mostbereitung und als saftiges, angenehm weinsäuerliches und wenig zuckerartiges Tafelobst. Ran an die Renetten!

Abbildungen:

  • Malus_Champagnerrenette_4574; Von Sven Teschke – Eigenes Werk, CC BY-SA 3.0 de, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=11595364
  • Deutsche_Pomologie_-_Aepfel_-_030, Illustration 30 from Deutsche Pomologie – Aepfel Apple cultivar shown: Champagner-Reinette
  • Pomological_Watercolor_POM00001754.jpg; Image of the Champagner Reinette variety of apples (scientific name: Malus domestica), with this specimen originating in Paris, France. Source: U.S. Department of Agriculture Pomological Watercolor Collection. Rare and Special Collections, National Agricultural Library, Beltsville, MD 20705.

Wo wir schon bei der Ökologie von Altona sind, der Arbeitskreis Urbane Ökologie (AKUÖ) wird immer vielfältiger. Nun hat sich unter seinem grünbunten Dach die SaatAG gebildet und gleich nach allen Seiten vernetzt. Stephan ist zu uns gestoßen und baut in engster Kooperation mit denen, die vor Ort säen und Saatgut ernten, eine besonders nutzer*innenfreundliche Datenbank für den wachsenden Bestand – rund 600 Gemüse- und Wildpflanzensorten – des Norddeutschen Saatgutbunkers (NSB). Zur kurzen Erläuterung: Die Schätze, die in Tüten und Gläsern im Bunker aufs Frühjahr warten, bilden ein Repositorium, ein verwaltetes Lager zur geordneten Aufbewahrung, das Nutzer*innen zugänglich ist. Wir wollen nämlich auch das Saatgut teilen. Deswegen hat sich die SaatAG am Totensonntag mit anderen in Sachen Pflanzenleben und urbanes Gärtnern Aktiven im Kulturpalast Billstedt getroffen, dort Saatgut aufgereinigt (in Kleinstarbeit von Pflanzenresten befreit), getauscht und Pläne für die Erweiterung des NSB zum Beispiel um Saatgut von den Tomatenretter*innen ausgeheckt. Wer bei der SaatAG mitmachen möchte, wendet sich an info@kulturenergiebunker.de.

Der AKUÖ macht jetzt im Winter weiter mit dem Ordnen und Planen, wir haben vor, uns donnerstags nach der Winterpause, also ab dem 12. Januar, im beheizten Planwagen vorm Bunker zur Gartenplanung zu treffen und an den Samstagen, beginnend mit dem 28. Januar, uns gegenseitig in Sachen urbane Ökologie und urbanes Gärtnern weiterzubilden. Termine entnehmt bitte unserer Website.
Auch um die heilenden Pflanzen vor Ort kümmern wir uns. Zurzeit füllen wir die beim Bunker geernteten und getrockneten Kräuter u.a. in Gläser und Tüten und mischen unter Anleitung von Apothekerin Angelika stärkende und wohltuende Tees. Das Ergebnis findet ihr in Kürze im Raum der Solidarischen und Lokalen Ökonomie im Bunker.
Die AKUÖ-Gruppe „Spatz und Igel“ hat vor Ort gebaute Igelhäuser aufgestellt und dabei nebenbei alles Mögliche über Igel in der Abendstunde und im Winterschlaf erfahren. In der dunklen Zeit zünden wir mit den Kindern jetzt freitags öfter mal die Feuertonne an, trinken Punsch und erzählen uns was.

Die DachAG geht aufs Dach, hieß es ausnahmsweise – denn das Bunkerdach dürfen wir ja nicht betreten – an diesem eiskalten 18. November. KEGA-Genosse Sebastian hat uns auf den Bunker-Dachgarten „Frieda“ in der Friedensallee geführt, den er als Bauherr mitgeplant und -realisiert hat. Wir haben viel gelernt und bedanken uns bei Sebastian und Katharina, die diese Besichtigung ermöglicht haben. Als künftige Dachgärtner*innen bewegt uns besonders das sogenannte Substrat, der Stoff, in dem die Pflanzen wachsen und das kostbare Regenwasser gehalten wird. Ein sehr guter organischer Dünger und Wasserspeicher ist hier nach Sebastians Ansage Pflanzenkohle. Wir bleiben dran.

Die KochAG freut sich! Unser in diesem Jahr gestartetes Projekt „Altonas Kochkulturen“ ist ausgezeichnet worden. Wir haben den AOK Förderpreis „Gesunde Nachbarschaften“ gewonnen und bedanken uns herzlich. Und kochen weiter bis es schneit. Erstmal gibt’s Grünkohl, vegan, siehe unten.

TERMINE:

  • Fr, 2. Dezember ab 15 Uhr: Altonas Kochkulturen meet Marschlande/Tomatenretter zum großen veganen Grünkohlkochen.
  • Fr, 9. Dezember ab 16 Uhr: Feuertonne und Kinderpunsch beim Offenen Projekttreffen
Veranstaltungen

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