Zu Füßen, genauer zu Krallen, der unbesiegbaren Drachin „Anatta“, die an der Südwand des Bunkers in der Sonne leuchtet, deren Name dafür steht, dass sich alles immer verändert, hat sich im September viel bewegt, ganz im Sinne unserer Genossenschafts-Satzung: „Wir stellen uns der zentralen Frage, wie wir die Grundlagen menschlichen Zusammenlebens langfristig erhalten und menschliche Gesellschaft verändern und weiterentwickeln können.“

In diesem Sinne und im Sinne des KEBAP e.V., der genau jetzt sein zehnjähriges Jubiläum begeht – GLÜCKWUNSCH! – und dessen Zweck unter anderem darin besteht, Modellprojekte und Begegnungen ins Leben zu bringen, die Nachhaltigkeit und soziales Engagement miteinander verbinden, sowie eine solidarische Gesellschaft, Beteiligung aller und nachbarschaftlichen Strukturen fördern, fördert uns wiederum die BürgerStiftung Hamburg. DANKE! Dank der Förderung aus deren Fonds „NATUR erleben – verstehen – schützen“ konnten wir im September mit unserem langfristig angelegten Projekt „Beobachten – Nachdenken – Bauen: Weltverbessern in Altona-Altstadt und St. Pauli“ starten. Ganz konkret, genauer flüssig. Sehr schnell lernten Elke, Kim, Melanie, Roua, wie wir die Früchte und Kräuter Altonas haltbar machen: Elke kocht „KEBAPs Bester“, knallharten Holunderbeerensaft; Melanie zerstampft (Pesto kommt vom italienischen Wort fürs Zerstampfen) große Mengen Kapuzinerkresse zu vielerlei veganem und weniger veganem, nusshaltigem und nussfreiem Pesto. Am Donnerstag, den 7. September fand die Verkostung statt.

Ende September reiste Eike aus der Tiefe Westfalens an, um die Saatguternte anzuleiten.
Das ist etwas ganz Spezielles, bauen wir doch gerade den Norddeutschen Saatgutbunker auf. Bei den in Tüten und Gläschen im Bunker verwahrten Samen von Wildpflanzen, Kräutern und diversen Gemüsesorten, allesamt samenfest – im Gegensatz von Hybriden, die zwar in der ersten Runde üppige Ernte versprechen, aber bei der Aussaat des selbstgesammelten Saatgutes Misserfolg – handelt es sich nicht um ein Archiv, sondern um ein Repositorium, einen Aufbewahrungsort, der auch anderen Stadt- und Landgärtner*innen zugänglich ist.

Der Garten vorm Bunker ist ja nicht nur ein Garten, er ist ein Versammlungsort, ein Debatierclub, ein temporäres Straßenlokal. In diesem Sinne kamen dort Teilnehmer*innen des mobilitäts labor hamburg zusammen, die gemeinsam mit dem KulturEnergieProjektAltona Mobilitätskonzepte fürs Quartier erdachten. Das Interview beim Gemüseschnibbeln – an diesem Abend gab es Minestrone für zwanzig – ergab erste Geistesblitze: Niels lenkt sein Augenmerk angesichts von Klimakrise und anstehender Wende auf den Lieferverkehr. Wir geraten ins Diskutieren darüber, was überhaupt nach Altona-Altstadt geliefert werden muss. Der Aufbau lokaler Ökonomie-Projekte wie das im Bunker an der Schomburgstraße holen Verkehr nicht nur von dieser Straße. Die meisten holen ihr Gemüse o.a. mit dem Rad ab.

Helen fordert nach Besichtigung des Stadtteils radikalere Maßnahmen: „Weniger Autos!“. Auch den Verkehr müsse man und frau lokaler denken, und sich bei Wende und Wandel auch trauen, mal Fehler zu machen. „Dann ist es eben nicht perfekt“. Hannah kommt vom Dorf, wo sie „alles zur Verfügung hatte“, hat zuvor noch nie soviel über Mobilität nachgedacht und findet nun, wir sollten bewusster auf Wege und Verkehr achten. Bei den Debatten zur Verkehrswende erlebt sie, dass die Kommunikation oft gegeneinander ginge, es gebe  „zu wenig Kompromissbereitschaft“. Wir beschließen am langen Tisch, der nun zum Esstisch wurde, öfter mal das Ego rauszulassen und „konstruktiv dem Thema zu dienen“. Cora kommt eher aus der soziologischen Richtung, empört sich über soziale Ungerechtigkeit und darüber, „wie viel Platz wir dem Auto geben“, das sich viele Anwohner im Quartier gar nicht leisten können. Jasmin schlägt vor, mit positiven Beispielen zu werben, wie Barcelona, und zu zeigen, was die Einzelnen von weniger Privatverkehr hätten. Es müsse auch vorbei damit sein, dass Behörden zehn Jahre für Beschlüsse bräuchten, betont Cora. Es ginge ja nicht um Verbote, sondern um „Beschlüsse fürs Gemeinwohl!“ Aufs Gemeinwohl!

Ankündigungen:
Freitag, 15. Oktober, ab 16 Uhr
, Gemeinschaftsaktion mit der SoLaWi-Vierlande: Großes Kürbissuppenkochen.

Freitag, 22. Oktober, 17 Uhr, Lesung aus „Kraut & Rüben aus der Nachbarschaft – Rezepte zum Weltverbessern aus dem KulturEnergieBunkerAltonaProjekt“ und Informationen zum Projektstand für Anwohner*innen und andere.

Donnerstag, 28. Oktober, 14 Uhr, Workshopreihe „Beobachten – Nachdenken – Bauen: Weltverbessern in Altona-Altstadt und St. Pauli“: Mit Eike zusammen denken wir übers gemeinschaftliche und gemeinwohlorientierte Mitwirken bei der ökologischen Gestaltung des Bunkerumlandes nach, pflanzen Beerensträucher, checken die Vogelnistkästen und planen eventuelle „Neubauten“.

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von März bis Okt. jeden 1. Sa im Monat pünktlich um 15 Uhr (keine Anmeldung erforderlich)

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