Im Rahmen unseres Programms “Eine Klimaküche für Altona” stellen wir seit dem letztem Jahr für euch Geschichten aus dem Garten und saisonale Rezepte zusammen. Diesmal:

Kochen im Garten im Juli

Es ist Erntezeit im Garten und ansonsten nicht viel zu tun. Die Sonne scheint, es ist warm. Martina zeigt ihre Rocket-Stoves-Anmachen-Technik. Saskia und Anna freuen sich, wie viel Spaß das kochen draußen am Rocket Stove macht, mit den riesigen Kochlöffeln. Der Rest übt sich in meditativem Erbsenpulen.

Es gibt, was die Beete hergeben:

Erbsen, Zuckerschoten, Möhren (orange und weiße) und Kohlrabi mit Sellerie, Möhrenkraut und Petersilie. Angedünstet und ohne viel Gewürz, denn gutes Gemüse schmeckt pur!

In einer extra Pfanne werden Mangold und Zucchini (grüne und weiße), Paprika, Rote Beete Stengel und erste Kartoffeln mit Curry bereitet.

Dazu Linsen und Saskias „Unkraut-Salat“ diekt aus dem Beet: mit Paprika, Gurken, roter Melde, Sauerampfer, Oregano, Salbei, Pfefferminze, Schnittlauch und etwas Dill und Estragon sowie Pimpinelle, Borretsch und ein paar Blätter Hirschhornwegerich, zur Deko außer den Blättern der Kapuzinerkresse noch die ebenfalls leckeren Blüten drauf.

Außerdem zur Saison passen italienische Zucchini-Rezepte von unserer Nachbarin Mary Lorusso:

Zucchini in Scheiben schneiden, grillen und in eine große, flache Schüssel füllen; Essig und Salz draufgeben und eine Stunde ziehen lassen; Petersilie, Knoblauch eventuell Chili und/oder Oregano dazugeben, ausdrücken, in Gläser füllen, Öl darüber gießen; Gläser nicht umdrehen.
Für Zucchinipuffer die Zucchini raspeln, mit Eiern, Parmesan, Petersilie, Salz und Pfeffer vermischen und in Sonnenblumenöl braten
Für eine sommerliche Minestrone Zucchini, Tomaten und Kartoffeln würfeln und als Suppe zubereiten
Für einen sommerlichen Salat Zucchini mit Melone und Minze mischen
Zucchini in wenig Wasser dünsten und mit Öl, Salz und Knoblauch warm essen.
Vera kennt auch ein italienisches Rezept und haut ansonsten norddeutsch und hessisch rein:
Für Antipasti die Karotten waschen, schälen und schräg in ca. 5 mm dicke Scheiben schneiden. Die Fenchelknolle putzen, waschen und in dünne Scheiben schneiden. Karotten und Fenchel in einen Topf geben, die Knoblauchzehen abziehen, halbieren und mit der Zitronenschale hinzufügen.
Weißwein, 3 EL Olivenöl, Trauben-Balsamessig, 250 ml Wasser, Salz, Zucker, Pfeffer- und Pimentkörner verquirlen, über das Gemüse gießen und einmal aufkochen. Das Gemüse zugedeckt bei schwacher Hitze in 10-15 min. bissfest garen. Das Gemüse in eine Schüssel geben, abkühlen lassen und 2-3 Stunden in den Kühlschrank stellen.
Vor dem Servieren mit 2 EL Olivenöl beträufeln und mit grob gezupften Basilikum- oder Minzeblättchen bestreuen.
TIPP: Mit gerösteten Pinienkernen bestreut ist diese Vorspeise besonders schmackhaft. Dazu passt frisches Ciabatta-Brot und ein milder, fester Schafskäse.

Und hier noch ein paar Ideen für die dicken Bohnen, die im Juli in voller Pracht wachsen, sowie allerlei Grünzeug:

DICKE BOHNEN FÜR DERBE UND PRINZEN
Dicke Bohnen gelten als derb und deftig, hier kommt der Trick für Prinzen und Prinzessinnen auf der Bohne: Feinsinnige schnippen die ausgepalten gegarten Bohnenkerne aus der weißen Haut. Heraus kommen leuchtend grüne, zarte, kleine Kerne, ein Gedicht in Petersiliensahne oder einfach nur in Butter geschwenkt.

20 Handfeste lösen 7,5 Kilo Dicke Bohnen – natürlich gemeinsam:) – aus der Hülse und garen sie zusammen mit möglichst viel Bohnenkraut zugedeckt 20 – 25 Minuten. Dann lassen sie je nach Geschmack Butter schmelzen oder erwärmen etwas Öl, lassen Mehl darin goldgelb anschwitzen, löschen mit einem guten Liter Kochsud und einem guten Liter Milch ab, würzen mit Salz und Pfeffer, lassen die Sauce zehn Minuten leise köcheln; lassen dann die Bohnenkerne abtropfen, geben sie in die Bechamelsauce und vermengen das Ganze mit fünf Bund gehackter Petersilie.
Dazu schmecken mehlige Kartoffeln – insgesamt ein sommerlich-saisonales samt regionales sowie deftiges und kostengünstiges vegetarisches Vergnügen.

Zwölf Derbe lösen drei Kilo Dicke Bohnen aus der Hülse und garen sie in Salzwasser zugedeckt 20 bis 25 Minuten; schälen derweil drei Pfund Wurzeln (Möhren) und schneiden sie in einen Zentimeter dicke Scheiben; pellen drei mittelgroße Zwiebeln, würfeln sie fein und dünsten sie in 150 Gramm Butter glasig; wenden dann die Wurzeln (Möhren) darin, schmecken mit Salz, Pfeffer und Zucker ab, begießen mit wenig Wasser und garen das Gemüse zugedeckt bei milder Hitze zehn Minuten. Zu guter Letzt mischen sie die Bohnenkerne drunter und servieren sich „Dicke Bohnen mit Wurzeln“, auch ein preiswertes, traditionelles norddeutsches Gericht.

Vier Vegetarier enthülsen zweieinhalb Kilo Dicke Bohnen, erhitzen 40 Gramm Butter oder Margarine, dünsten die Bohnen darin an, streuen Salz drüber, gießen maximal einen Viertelliter Wasser an, lassen kurz ankochen, dünsten 15 – 20 Minuten und lassen die Bohnen 5 – 10 Minuten in der Nachwärme fertiggaren, nehmen das Bohnenkraut heraus und bestreuen das Ergebnis mit zerkleinerter Petersilie.

GRÜNE SAUCE AUS DEM STADTGARTEN
Nach Ansage meiner Großmutter, die es aus dem Baltischen übers Sibirische, Berlinische und Westpreußische ins Hessische verschlagen hat und die das Kochen nie eingestellt hat, ein wenig nach Altona-Altstadt-Art verfeinert, geht Frankfurter Grüne Sauce so:
Man kocht drei von Rosies “freilaufenden” Eiern hart, zerdrückt das Eigelb und verrührt es langsam mit drei bis vier Esslöffel Öl, würzt mit Salz, Pfeffer, Zitronensaft oder Essig (besonders lecker mit dem Estragonessig á la KEBAP) gibt einen Esslöffel feingehackte Kapern, eine feingeschnittene Essiggurke, und einen Teelöffel feingeriebene Zwiebel dazu. Zum Schluss mischt man einen großen Strauß feingewiegter oder im Mixer mit etwas Rahm oder Milch zerkleinerter Urban-Garden-Kräuter darunter: Dill, Kresse, Sauerampfer, Borretsch, Kerbel, Zitronenmelisse, Petersilie, Pimpinelle, Schnittlauch. Dann gibt man etwas Rahm, Senf und das feingewiegte hartgekochte Eiweiß darunter. Anstelle von Rahm kann man auch Joghurt verwenden. Diese pikante und vitaminstrotzende Sauce „Geheimrat Goethes Leibgericht“ schmeckt zu fast allem, auch zu Salzkartoffeln.

 

Das Projekt “Eine Klimaküche für Altona” wird im Rahmen des Förderprogramms “Kurze Wege für den Kliamschutz” der Nationalen Klimaschutzinitiative gefördert.

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