Wie es ihre eigenwillige Art ist, eröffneten die Kinder der KEBAP-AG Urbane Ökologie, im Stadtteil bekannt als „Spatz & Igel“, das Sommerfest. Sie liefen in den Walter-Möller-Park und suchten nach ihren Sehenswürdigkeiten. Typisch für Altona-Altstadt war der Suchtrupp kontinenteübergreifend. Sprache ist für „Spatz & Igel“ keine Barriere. Die Kinder malten ihre persönlichen Naturschätze und die Gäste mussten raten: Was leuchtet lila und hat Zacken? Welche Pflanze ist größer als Paula und Maja? Was ist ganz leicht? An welchem Ast klemmt ein Feuer? Was ist kugelrund und glänzt? Was ist höher als Gunther? Was ist gestreift und sitzt auf einem Halm?Was leuchtet wie die Sonne? Was schwebt weit oben über uns? Was ist schwer und gut für die Suppe? Was piekt? Wovon muss man pupen? Wer es als erste*r an Hand von Bild und Wort erriet, bekam ein im Norddeutschen Saatgutbunker gefülltes Tütchen, unsere Herbstmischung (Aussaat-Anleitung siehe kulturenergiebunker.de). Abzuholen sind die Restbestände vor Ort von Donnerstag bis Samstag zwischen 14 und 18 Uhr.

Altonas Kochkulturen sind weltweit unterwegs gewesen, zumindest mit der Nase: ganz spezielle Currys kamen auf den Tisch und vegane norddeutsche Kost. Die KEBAP-Koch-AG wächst, die einen wollen Feuer machen und hüten, andere testen gerne neue Rezepte aus oder lieben einfach das Schnibbeln. Manche mögen es sehr, draußen etwas zusammen zu machen, schätzen das Gemeinschaftliche und das Gemeinwohl, freuen sich daran, dass einfach Leute vorbei kommen und mitessen. Wieder andere finden es besonders gut, dass wir zusammen ernten und mit dem kochen, was wir haben, genüsslich und genügsam, taufrisch und lokal. Und es gibt auch glücklicherweise welche, die gerne organisieren und koordinieren. Wer mitmachen möchte, kommt einfach am Freitag ab 16 Uhr vorbei. Bis der erste Schnee fällt:)

Die Teilnehmer*innen der 1. Hamburger Dachtage waren von den Expeditionen zum KEBAP-Dachgartenmodell im Bunker begeistert, es gab viele positive Rückmeldungen. Mindestens 50 Interessierte haben vorbei geschaut, die letzte Gruppe hat vor Ort Hamburger Kartoffelsuppe bereitet und genossen). Besonders viel Aufmerksamkeit erhält unser Modell „Bunker von unten“, die gemeinschaftliche Planung des Dachgartens auf dem Bunker. Unsere divers besetzte Dach-AG stellt sich unter anderem der Herausforderung intensiver Anbau, Permakultur auf dem Dach, “roof topp farming”, kurz DachAcker und wir sind auf diesem Feld einmal mehr Pioniere. Bei den Dachtagen haben wir gelernt, dass es für ein solches gärtnerisches Pilotprojekt noch keinen Standard gibt und auch, dass wir für die intensive Dachnutzung ganz spezielles Substrat benötigen. Wir möchten unter anderem Kompost und Terra preta/ Biokohle einsetzen. Und das Dach des Bunkers trägt ja im Vergleich zu anderen Dächer wesentlich mehr Tonnen Erde pro Quadratmeter. So eine dicke Substratdecke ist förderlich fürs Pflanzenwachstum und auch für die Wasserrückhaltung.

Unser Bunker grenzt an den Walter-Möller-Park und damit an den Grünzug, der sich bis zum Fischmarkt runter zieht. Schon seit Jahren werten wir den angrenzenden Gehölzsaum Pflanze für Pflanze möglichst naturnah ökologisch auf, im Sinne der Vögel, Insekten und aller anderen Wesen. So haben wir zum Beispiel Johannis- und Stachelbeeren gesetzt und andere beerentragende Sträucher als Vogelnährgehölze. Jetzt haben wir zusammen mit den Kindern von „Spatz & Igel“ noch einmal nachgelegt und rundherum Bibernellrosen gepflanzt, erkennbar an den dunklen Hagebutten, die enthalten besonders viel Vitamine und ergeben alles mögliche Leckere zwischen Tee und Gelee.
Ansonsten könnt ihr euch auf Wildbirnen und -äpfelchen, auf Zaubernuss, Mispel, Kreuzdorn, Faulbaum und Felsenbirne freuen. Guckt immer mal vorbei, was gerade so blüht oder fruchtet. Wir danken für die Förderung aus Tronc-Mitteln!

TERMINE:
Freitag, 7. Oktober ab 16 Uhr: Großes Kürbissuppenkochen samt erstem Punsch an der Feuertonne
Sonntag, 23. Oktober, 15 – 18 Uhr: Saatgut-Workshop mit Eike

 

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